Vorschläge Prignitz-Konzept

Vorschläge Prignitz-Konzept

 

Dezember 2013

Mittlerweile wurde durch die SPV Spreeplan-Verkehr GmbH das Verkehrskonzept für die Region Prignitz – Ruppin erstellt. Einige unserer Vorschläge wurden auch in dem Verkehrskonzept berücksichtigt. Dennoch ist das Ergebnis ernüchternd und lässt sich bezüglich des SPNV wie folgt zusammenfassen:

  • Das Gutachten geht von 3 möglichen Szenarien aus
  • Szenario A bei Beibehaltung des finanziellen Deckels von 1,1 Mio €, Szenario B 1 und B 2 bei Überschreitung des finanziellen Deckels von 1,1 Mio €
  • Eine perspektivische Aussage zur RB 53 wurde unverständlicherweise nicht getroffen

Unter Berücksichtigung der finanziellen Rahmenbedingungen wurden folgende Vorschläge empfohlen:

  • Einstellung der Linie VGP 70 Pritzwalk – Pulitz und Ersatz durch 2 zusätzliche Buspaare, die lediglich an Schultagen verkehren sollen
  • Beibehaltung der bisherigen Verkehre der RB 74 Pritzwalk – Meyenburg, allerdings nur bei Anpassung im Busverkehr
  • Saisonale Verlängerung einzelner Züge der RB 74 nach Mecklenburg-Vorpommern
  • Umstellung der RB 73 zwischen Pritzwalk und Kyritz auf Bus durch Verlängerung und Verdichtung der Linie 912. Allerdings wird eine Ergänzung durch 2 – 3 Zugpaare täglich zu nachgefragten Zeitlagen für sinnvoll gehalten.
  • Beibehaltung des bisherigen Angebotes der RB 73 zwischen Kyritz und Neustadt(Dosse)
  • Einrichtung eines zusätzlichen Haltes in Kyritz Nord(Perleberger Str.) zur besseren Erschließung des Schulstandortes Kyritz
  • Für den Wochenendverkehr wurden Langläufe Neustadt(Dosse) bis nach Plau am See und Karow vorgeschlagen, was unter Beibehaltung des finanziellen Rahmens eine Ausdünnung auf einen 4 – Stunden-Takt bedeuten könnte
  • Weitergehende Betrachtung in Mecklenburg-Vorpommern in Bezug auf eine Verlängerung der Strecke sinnvoll, da zusätzliche Potenziale zu erwarten sind. Deshalb werden diesbezüglich auch zusätzliche Untersuchungen vorgeschlagen.

Als Fazit können wir feststellen, dass dieses Gutachten einige positive Entwicklungsmöglichkeiten der Prignitz-Strecken darstellt. Unter dem Kostenrahmen von 1,1 Mio € sind natürlich innovative Konzepte auch kaum entwickelbar. Insbesondere durch eine Verlängerung nach Mecklenburg-Vorpommern würde sich allerdings der Kostenrahmen massiv verbessern, denn eine Finanzierung des Streckenabschnitts in Mecklenburg-Vorpommern wäre, mit den Finanzmitteln mit denen derzeit der SEV auf dieser Strecke finanziert wird, darstellbar. Im Gutachten für die Mecklenburgische Südbahn ist die Buslinie 735 Meyenburg – Krakow am See als SEV-Linie bezeichnet, so dass wir davon ausgehen, dass auch noch Landesmittel in diese Linie fließen. Genau das dürfte allerdings wieder das Problem sein, denn der extrem gut finanzierte SEV, der weitestgehend leere Luft befördert und auch keinen Bahnanschluss in Meyenburg realisiert, sollte damit saniert werden. Aus unserer Sicht war genau das der damalige Grund der Umstellung auf SEV, denn die Fahrgastzahlen hatten sich eigentlich positiv entwickelt.

Weiterhin möchten wir noch anmerken, dass unter dem Gesichtspunkt der weiterführenden Betrachtung der Strecke bis nach Mecklenburg-Vorpommern, die im Gutachten vorgeschlagene Umstellung des Mittelabschnitts(Kyritz-Pritzwalk) auf Busbetrieb unsinnig ist. Bei einer günstigen Fahrplangestaltung wäre dieses die kürzeste und schnellste Verbindung nach Plau am See und Krakow am See, so dass sich dadurch auch die Fahrgastzahlen in diesem Bereich positiv entwickeln dürften. Weiterhin ist ein SEV in diesem Abschnitt, auf Grund der ungünstigen Strassenführung nicht in gleicher Qualität darstellbar. Die Fahrzeiten dürften sich jedenfalls wesentlich verlängern, so dass, mit Ausnahme des Schülerverkehrs, auch hier im wesentlichen nur heiße Luft befördert werden dürfte. Weiterhin möchten wir noch darauf hinweisen, dass wir auch für diese Prignitz-Strecken ein entsprechendes Fahrplan- und Betriebskonzept enwickelt haben(siehe auch unter RB 53 Neuruppin-Neustadt). Insbesondere durch intelligente Umlaufgestaltung konnten in diesem Konzept umfangreiche Einsparmöglichkeiten dargestellt werden. Bislang gab es allerdings kein Interesse daran bei den Entscheidungsträgern.

Oktober 2011

Die Bahnlinen RB 73 Neustadt(Dosse) – Kyritz – Pritzwalk und RB 74 Pritzwalk – Meyenburg sehen einer ungewissen Zukunft entgegen. Beide Linien werden ab Fahrplanwechsel (9. Dezember 2012) durch die EGP für zunächst 2 Jahre weiterbetrieben. Da die Zahlungen des Aufgabenträgers um 50 % reduziert wurden, ist leider nur ein stark eingeschränktes Angebot möglich. In dieser verbleibenden Zeit soll ein Prignitz – Konzept erstellt werden, welches den Prignitz – Linien eine dauerhafte Perspektive bietet. Dieses ist auch im Landesnahverkehrplan Brandenburg festgeschrieben und so werden wir uns auch an der Erarbeitung eines zukunftsfähigen Konzeptes beteiligen. Erschwerend wirkt dabei, daß das Land Brandenburg den Finanzrahmen nochmals um 50 % reduzieren will.